Der Kältetod bekommt ein Gesicht
Düsseldorf - Die Altstadt. Die Mauer neben dem „Kom(m)ödchen. Grablichter flackern im Wind. Worte an der Wand: „Wir bitten um eine Kranzspende.“ Obdachlose weinen. Sie trauern um ihre „Elli“, die am 28. Dezember hier auf dem Boden in eisiger Kälte starb.Ein grausamer Tod, der erschüttert. Eine 48-Jährige, die zu Lebzeiten ihr Leid niederschrieb – in einem Tagebuch in der Kirche. Worte, die tief unter die Haut gehen. Lesen Sie von einem Menschen, der an sich und dem Leben zerbrach…
Elli war für alle da
Man sah Elli oft auf der Kö, an den „Schadow Arkaden“ oder in der Altstadt. Sie hörte zu, wenn ihre Schicksalgefährten sie um Rat oder Hilfe baten. Adrett sah sie immer aus, klug war sie, gebildet. Ertränkte ihren Schmerz über die vor zwei Jahren verstorbene Mutter im Alkohol.
Niemand sah ihr an, dass sie auf der „Platte“ war. Sie hat es nicht gepackt. Ihr „Freunde“ waren Drogen und Alkohol. Sie waren es auch, die sie in der Kälte sterben ließen.
Sie merkte es nicht. Auch die vielen Menschen nicht, die an der Leblosen vorbeieilten, bis einer doch mal anhielt und sie zu wecken versuchte – zu spät! Auch zwei Notärzte konnten nicht mehr helfen.
Quelle: http://www.express.de
von Günther Classen 04.Jan.2017
Fotos: Uwe Schaffmeister